Man stelle sich in Cresciano (Tessin) an die verschneite Strasse in Richtung Italien und lasse sich von einem Bauarbeiter bis zur nächsten Autobahnauffahrt mitnehmen. In jedem Fall sollte man sich versichern, dass man tatsächlich VOR der Auffahrt steht und sich nicht bereits auf der Autobahn selbst befindet. Dann sollte einen nach ca. einer halben Stunde ein älterer Herr mitnehmen, der einen nicht wie verabredet bis zur nächsten Raststätte, sondern wieder nur bis zu einer Auffahrt, mitnimmt. An einer Tankstelle abgesetzt, wird einen sogleich ein in Not geratener, britischer Cabriofahrer an seinen „gelben Engel“ verweisen, der einen – das Cabrio im Schlepptau – bis kurz hinter die Kantonshauptstadt Bellinzona bringt und wiederum an einer Auffahrt stehen lässt. An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass es nicht ungewöhnlich ist, dass man noch immer nicht an einer Raststätte steht (von der aus es sich wesentlich einfacher trampen lässt, weil man die Leute persönlich ansprechen kann), da diese in der Schweiz dünn gesät sind. Jetzt stehe man ca. 2 h im Schneeregen, die Rucksäcke an einen Zaun gehängt (gar nicht einfach bei je 24 kg), verfluche lautstark das Tessin, friere sich den Arsch ab und lasse sich dann letzendlich von einem/r italienischen/r Engel/Hexe1 bis zu einer echten Schweizer Raststätte mitnehemen.
1Diese Dame hat einmal in den Staaten einen Anhalter mitgenommen, der sie mit vorgehaltener Waffe dazu zwang aus ihrem Auto auszusteigen. Daraufhin verfluchte sie ihn und wünschte sich, dass sein Herz für 37 s aussetzen solle. Einige Tage später fand man ihren Wagen, erzählte ihr, dass der Fahrer damit einen Unfall gehabt hatte, wahrscheinlich auf Grund eines Herzanfalls…Geld und Papiere waren weg, dafür fand sie ein teueres Paar Cowboystiefel und eine Rodeotrophäe in ihrem Wagen.
Dort spreche man den ersten Menschen an, der einem über den Weg läuft, erkläre ihm ca. 10 min lang das Konzept des Trampens, lasse sich dann im kleinsten, vollgepacktesten Auto der Welt bis über die italiensche Grenze bringen und kurz vor Mailand an einer Raststätte absetzen. Vor Ort harre man gute 2 h bei Kälte und Regen aus, freunde sich mit dem marokkanischen Servicepersonal an, von dem man dann auch den entscheidenden Tip erhalten wird, dass ein Bus mit einem Zürcher Kennzeichen an einer der äusseren Tanksäulen steht. Es ist darauf zu achten, dass sich auf dem Dach des Buses eine Segeljolle befindet und der Fahrer des Wagens ein Schweizer Olympionik auf dem Weg nach Imperia ist. Dann braucht man nur noch einzusteigen, ca. 4 h durch den immer stärker werdenden Regen zu fahren und ihn in Finale zum Klettererzeltplatz zu lotsen…
Fertig! Funktioniert todsicher!
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Hallo Marie und Mirko
Wie geht es euch? Toll euer Bericht von der Reise nach finale zu lesen. Anscheinend laut euer Karte seit ihr nun ja schon viel weiter. In Madrid oder so…
Die Woche in Imperia war Trainings mässig ein Erfolg, leider konnte ich bei der Regatta kein Pokal abhole aber das macht ja nichts. Nun bin ich gerade in der wärme in Neuseeland.
Ich wünsche euch weiterhin viel Spass bei euren Abenteuern.
Liebe Grüsse
Christian