Der Donner grollt unter unseren Baeuchen, wir knabbern an unserer letzten Schokoladentafel, reden von alten Zeiten, traeumen von Lebkuchen & Weihnachtsplaetzchen, schreiben Tagebuch, waermen uns gegenseitig, danken dem Tief (Tine), dass es kein Sturmtief ist, da sich unsere Planenkonstruktion sonst hoechstwahrscheinlich in Wohlgefallen aufloesen wuerde, spuehren langsam das Einsetzen kuehler geistiger Umnachtung und zuenden unser Adventslicht an: es gibt Abendbrot – aufgewaermtes Karotten-Erbsen-Curry von Vorgestern. Schmeckt ganz wunderbar, leider nur lauwarm da das Kocherbenzin fast alle ist – hoffentlich reicht es noch fuer Tee morgen frueh …
Nach dem Essen kehrt fuer kurze Zeit Ruhe ein – Mirko fuerchtet schon, dass es die Ruhe vor dem Sturm ist. Er behaelt Recht: Ein richtiger Sturm ist es zwar immernoch nicht, dafuer aber ein Gewitter, was sich gewaschen hat – zwei der Blitze schlagen in unmittelbarer Naehe von uns ein & sind so hell, dass man das Gefuehl hat, aus einem Meter Abstand fotographiert worden zu sein. Das dazugehoerige Donnergrollen geht durch Mark und Bein. Es ist wohl kaum erwaehnenswert, dass es dabei regnet, regnet und regnet!
Das Gewitter zieht vorueber, der Regen laesst nach, wir schlafen ein. Einige Stunden spaeter werden wir wach, weil es mal wieder regnet – diesmal sturzbachgerecht. Er haelt ca 2h lang an, und wir beobachten fasziniert, wie das Wasser in unserem Vorzelt und damit auch unter uns Zentimeter fuer Zentimeter steigt. Ab 5cm Wasserstand beginnen unsere verstopften Ablaufgraeben wieder Wirkung zu zeigen. Trotzdem muessen unsere Schuhe auf die noch immer im Vorzelt treibende Isomatte gerettet werden – unser Adventslicht bleibt standhaft.
Der Regen laesst nach, die Wassersaeule im Zelt faellt auf 1,5 cm zurueck, das Schlimmste scheint ueberstanden. Wegen des Sees unterm Zelt laesst die Isolationswirkung unserer Matten deutlich zu wuenschen uebrig – Mirko polstert sein Bett mit allen moeglichen Klamotten aus, Marie freut sich ueber ihr Schafsfell!
Ein besinnlicher 3. Advent geht zu Ende, wir werden vom nachlassenden Regen eingelullt – nur unser Adventlichtlein brennt noch bis in den Morgen hinein …